Bonus: Rhetorische Kniffe

Grundsatz: Fasse Dich kurz!

Fast jeder Vortrag und jede Rede folgt einer festen Reihenfolge:

  • Einleitung (lat. proemium)
  • Darstellung der Situation/des Sachverhalts (lat. narratio)
  • Argumentation für die These/Widerlegung der These (lat. argumentatio)
  • Weitere Ausführungen, Abschweifung (lat. disgressio)
  • Abschluss, Fazit (lat. conclusio)

Diese Reihenfolge muss aber nicht unbedingt ausgesprochen werden, Du kannst sie durch Präsentationsmedien nebenher anzeigen lassen (ohne von Dir abzulenken, natürlich…), oder davon ausgehen, dass Dein Publikum Dir folgt.

Insbesondere der Anfang und der Schlusssatz dürfen es in sich haben – den meisten Zuhörer*innen bleibt oft nur der Anfang und das Ende im Gedächtnis. Polarisiere, sei prägnant!

Mit welchem Zweck…

…hältst Du Deinen Vortrag? a) Wissensvermittlung, b) Unterhaltung oder c) Überzeugung? Je nachdem musst Du auf unterschiedliche Dinge Wert legen:

a) Bei der Wissensvermittlung geht es beispielsweise um Faktenvermittlung und Sicherung des erarbeiteten Stoffes durch Wiederholung oder eine Diskussion am Ende. Hier erzählst Du also Geschichten oder lässt praktische Übungen durchführen.
b) Möchtest Du unterhalten, sprichst Du Deine Zuhörer*innen emotional an. Dafür benötigst Du einen wesentlich höheren Anteil an witzigen Anekdoten oder Effekten. Das geht am besten mit besonders schönen Satzkonstruktionen, die angenehme Gefühle verbreiten.
c) Besonders eindringlich (und gut argumentiert) musst Du dagegen bei einem Vortrag vorgehen, der überzeugen soll – stell Dir dabei etwa ein Bewerbungsgespräch oder eine mündliche Prüfung vor. Hier arbeitest Du mit starken Emotionen (Angst, Wut, Freude, Glück…), die Deine Zuhörer*innen zum Handeln auffordern sollen.

Rhetorische Stilmittel

Wir haben Dir vier Beispiele rhetorischer Stilmittel herausgesucht. Hinter dem Link findest Du noch eine Menge mehr.

  • Anapher meint das einmalige oder mehrfache Wiederholen von markanten Wörtern oder Satzteilen.
    Wer soll nun die Kinder lehren und die Wissenschaft vermehren?
    Wer soll nun für Lämpel leiten seines Amtes Tätigkeiten?“
    (Busch, Wilhelm: Max & Moritz)
  • Metapher meint die Gleichsetzung eines Begriffs mit einem anderen Gegenstand: Baumkrone, Warteschlange.
  • Rhetorische Frage: Mit diesem Stilmittel möchtest Du keine inhaltlichen Antworten erhalten, sondern Deine Aussagen verstärken. Die Antwort Deines Publikums soll also Zustimmung oder Ablehnung sein.
  • Euphemismus: Mit diesem Stilmittel beschönigst Du das, was Du ausdrückst: kräftig statt dick, militärische Handlungen statt Krieg.

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